11
Jan
2016
24

BZZ Sprachkolumne 05

Achtung Rutschgefahr

Wer im geschäftlichen Umfeld Neujahrswünsche verschickt, nutzt a) eine willkommene Gelegenheit, um Sympathien zu gewinnen, oder hat es b) verschwitzt, Weihnachtsgrüsse zu versenden. So oder so ist besondere Vorsicht geboten, denn bei Neujahrstexten begibt man sich schnell mal auf sprachliches Glatteis. Einige gleiten schon bei der Rechtschreibung aus. Sie wünschen ein «gutes Neues Jahr», obwohl «neues» in dieser Wendung kleingeschrieben wird. Andere geraten auf dem glitschigen Boden der Stereotypen ins Schleudern. Sie bedanken sich für die «gute Zusammenarbeit im zu Ende gehenden Jahr» und wünschen ihren Kunden ein «gutes neues Jahr». Sicher nett gemeint, aber – äxgüsi – mit veritablem Gähneffekt. Als Ausrutscher gilt zudem, wer geschäftliche Neujahrsgrüsse mit Schornsteinfegern, Kleeblättern oder Schweinchen verziert. Für Trittsicherheit sorgen hingegen speziell zum Jahresauftakt verfasste Texte, geistreiche oder humorvolle Zitate und sorgfältig ausgesuchte Adjektive. Mit den Worten von Albert Einstein wünsche ich daher allen ein frisches, fabelhaftes und freudiges 2016: «Wenn’s alte Jahr erfolgreich war, dann freue dich aufs neue. Und war es schlecht, ja dann erst recht.»

Erica Sauta, Texterin und Dozentin für moderne Korrespondenz am BZZ

Sprachseminare am Bildungszentrum Zürichsee in Horgen und Stäfa

wb.bzz.ch

Nächstes Seminar moderne Korrespondenz: 3. bis 17. März 2016, jeweils Donnerstag 17.30-20.30, am BZZ in Horgen

Sprachkolumne_05

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