Textrezepte 5 – Neue Rechtschreibung: Grossschreibung I
Eigentlich ist es ganz einfach: Substantive schreibt man immer gross. Allerdings können auch andere Wortarten wie Adjektive, Verben, Pronomen und Zahlwörter substantivistisch gebraucht werden. Deshalb hier die wichtigsten Regeln in Kürze:
Substantive mit Präpositionen und/oder in festen Verbindungen schreibt man gross:
– im Folgenden, in Bezug auf, im Grunde, im Voraus etc.
– etwas ausser Acht lassen, in Betracht kommen, in Kauf nehmen etc.
– Auto fahren, Rad fahren, Mass halten, Leid tun, Pleite gehen etc.
Wörter, die als Substantive verwendet werden, erkennt man am vorangestellten Begleitwort:
– Das Grün gefällt mir nicht.
– Sein Zögern hat mich misstrauisch gemacht.
– Bei Glätte ist vorsichtiges Bremsen wichtig. (Bei der Glätte…)
– Ich stimme dir ohne Wenn und Aber zu. (… ohne das Wenn und Aber…)
Adjektive, denen unbestimmte Zahlwörter (z.B. allerlei, alles, etwas etc.) vorangehen, werden grossgeschrieben:
– Wir wünschen Ihnen alles Gute.
– Das ist nichts Besonderes.
– Das ist etwas Neues.
Grundformen des Verbs schreibt man gross, wenn man den Artikel setzen könnte:
– Ich liebe Spielen und Tanzen. (Probe: Ich liebe das Spielen und das Tanzen.)
– Beim Lesen kann ich abschalten. (Probe: Bei dem Lesen kann ich abschalten.)
Substantivierte Adjektive in festen Wendungen sind gross:
– Im Dunkeln tappen, beim Alten bleiben, auf dem Laufenden halten etc.
Tageszeiten in Verbindung mit heute, gestern, morgen schreibt man gross:
– Heute Abend, gestern Mittag, morgen Nacht etc.
Paarformeln zur Personenbezeichnung werden gross geschrieben:
– Alt und Jung, Gross und Klein, Arm und Reich etc.
Sprachbezeichnungen mit Präposition schreibt man gross:
– auf Deutsch, in Englisch, auf Spanisch etc.