14
Feb
2010
8

Textrezepte 59 – Modalverben

Modalverben: können, sollen, wollen, müssen, dürfen, mögen (möchten)

Modalverben drücken die Art und Weise (= Modalität) einer Handlung aus: Ich kann einen Kaffee trinken, ich will einen Kaffee trinken, ich muss einen Kaffee trinken, ich soll einen Kaffee trinken, ich möchte einen Kaffee trinken, ich darf einen Kaffee trinken.

 

In der Korrespondenz erscheinen Modalverben allerdings (zu) häufig als unnötige Füller. Die meisten Modalverben lassen sich ganz einfach durch aussagekräftigere Vollverben ersetzen. Machen Sie den Test:

So nicht:

1. Für Ihre langjährige Treue zu unserem Unternehmen möchten wir uns herzlich bedanken.
2. Es freut uns, Sie zu unserem Frühlingsfest einladen zu dürfen.
3. Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass das bestellte Gerät nicht mehr lieferbar ist, aber wir können Ihnen mit dem Artikel Nr. 10b neu einen gleichwertigen Ersatz anbieten.
4. Sollten Sie noch Fragen haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
5. Wenn Sie Kosten sparen wollen, müssen Sie jetzt umsteigen.
6. Abschliessend möchten wir Sie bitten, die Formulare bis am 31.3.2010 zurückzusenden.

Besser ohne Modalverben:

1a) Für Ihre langjährige Treue zu unserem Unternehmen danken wir Ihnen herzlich.
1b) Seit vielen Jahren sind Sie unsere Kundin. Dafür danken wir Ihnen herzlich.
2a) Es freut uns, Sie zu unserem Frühlingsfest einzuladen.
2b) Feiern Sie mit uns Frühling? Sie sind herzlich eingeladen.
3. Das bestellte Gerät ist nicht mehr lieferbar. Neu im Programm führen wir dafür den Artikel Nr. 10b – Funktionsumfang und Preis bleiben sich gleich.
4. Haben Sie noch Fragen? Dann melden Sie sich bitte bei …
5. Wenn Sie jetzt umsteigen, sparen Sie Kosten.
6. Die ausgefüllten Formulare benötigen wir bis am 31.3.2010. Im Voraus besten Dank.

Und als kleines Gedankenspiel …

Wenn wir nur dürfen,
wenn wir sollen,
aber nie können,
wenn wir wollen,
dann mögen wir auch nicht,
wenn wir müssen.

Wenn wir aber dürfen,
wenn wir wollen,
dann mögen wir auch,
wenn wir sollen
und dann können wir auch,
wenn wir müssen.

Daraus folgt:
Diejenigen, die können sollen,
 müssen wollen dürfen!