Textrezepte 72 – Netiquette
Die wichtigsten Höflichkeitsregeln und die ärgerlichsten Unarten im E-Mail-Schriftverkehr
Höflichkeitsregeln
- Auch ein E-Mail ist eine Visitenkarte. Zu einer professionellen elektronischen Nachricht gehören neben der Botschaft ein Betreff, eine Anrede, ein Grusswort und eine elektronische Unterschrift (Signatur).
- E- Mails werden rasch gelesen und enthalten daher nur wirklich Wichtiges. Die Formulierung ist knapp, klar und präzise. Längere Texte, Grafiken und Tabellen gehören in den Anhang.
- Gross- und Kleinschreibung erleichtert die Lesbarkeit und ist ein Gebot der Höflichkeit.
- Die Betreffzeile ist prägnant und informiert den Empfänger in Kürze darüber, worum es im E-Mail geht (Vorbild: Zeitungsschlagzeile).
- Es ist sinnvoll, in einem E-Mail nur ein Thema zu behandeln. Das erleichtert dem Empfänger die Bearbeitung und Ablage.
- Empfohlene Reaktionszeit: Innerhalb von 24 Stunden.
- Abwesenheitsassistent: Die Nachricht ist freundlich, klar und orthografisch korrekt formuliert (siehe verschiedene Textrezepte).
Unarten
Im E-Mail-Schriftverkehr sorgen vor allem folgende Unarten für rote Köpfe:
- Kein oder lediglich ein nichtssagender Betreff.
- Der unüberlegte Einsatz der „Kopie“-Zeile (einfach einmal alle auf den Verteiler nehmen, die eventuell am Thema interessiert sind).
- Das Weiterleiten von persönlichen E-Mails ohne Einwilligung des Versenders.
- Wenn als Anrede nur ein saloppes «Hallo» erscheint oder die Anrede gänzlich fehlt.
- Kleinschreibung sowie Tipp- und/oder Orthografiefehler.
- Kein Grusswort und/oder fehlende Signatur.
- Endloses Einsetzen der Antwort-Funktion (Re: AW: Re: AW: Re: AW).
PS. Die korrekte Schreibweise ist „die E-Mail“ (also nicht Email oder eMail). In Süddeutschland, in der Schweiz und in Österreich ist auch „das E-Mail“ korrekt.