Textrezepte 84 – Gendersprache
Aktuelle Empfehlungen für geschlechtergerechte Schreibweise
Paarformen: Sowohl männliche als auch weibliche Personenbezeichnungen
Beispiele:
- Die Zuhörerinnen und Zuhörer waren begeistert.
- Die Turner und Turnerinnen zeigten eine meisterliche Leistung.
- Die Professorinnen und Professoren applaudierten.
Pluralformen: Wirkt vereinfachend und macht Texte flüssiger
Beispiele:
- Die Mitarbeitenden (statt die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen)
- Die Studierenden (statt die Studentinnen und Studenten)
- Die Teilnehmenden (statt die Teilnehmer und Teilnehmerinnen)
Geschlechtsneutrale Personenbezeichnungen
Beispiele:
- Das Publikum war fasziniert.
- Alle Anwesenden waren sich einig.
- Das Volk stimmte mehrheitlich für die Vorlage.
- weitere: Die Jugendlichen, das Personal, die Lernenden
nach Funktion: Ärzteschaft, Präsidium, Führungscrew
Ohne Nennung von Personen
Beispiele:
- Das Konzert wurde mit einer stehenden Ovation bedacht.
- Der Artikel stiess hauptsächlich auf Ablehnung.
- Auf die eigenwillige Rede folgte betretenes Schweigen.
Verwendung/Verzicht bestimmter Wortarten
- ohne Possessivpronomen: das Diplom statt ihr Diplom resp. sein Diplom
- adjektivistischer Gebrauch statt Genitiv: hausärztliche Vereinigung statt Vereinigung der Hausärztinnen und Hausärzte
Ausgewogene und alternative Formulierungen
Beispiele:
- Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnengespräch statt Mitarbeitergespräch
- Computerfachperson statt Computerexperte
- Jungen und Mädchen bzw. Frauen und Männer
Ausnahmen
- Feststehende Bezeichnungen für Organisationen wie Kantonale Ärztevereinigung, Anwaltskammer usw. müssen nicht angepasst werden, da ansonsten ihre Identität oder Erkennbarkeit leiden würde
- Personenbezeichnungen ohne weibliches Pendant, für die eine Umformulierung oder eine Ersatzbezeichnung nicht sinnvoll erscheint, werden wie bisher verwendet (z. B. Gast, Prüfling etc.)