29
Sep
2012
9

Textrezepte 84 – Gendersprache

Aktuelle Empfehlungen für geschlechtergerechte Schreibweise

Paarformen: Sowohl männliche als auch weibliche Personenbezeichnungen

Beispiele:

  • Die Zuhörerinnen und Zuhörer waren begeistert.
  • Die Turner und Turnerinnen zeigten eine meisterliche Leistung.
  • Die Professorinnen und Professoren applaudierten.

Pluralformen: Wirkt vereinfachend und macht Texte flüssiger

Beispiele:

  • Die Mitarbeitenden (statt die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen)
  • Die Studierenden (statt die Studentinnen und Studenten)
  • Die Teilnehmenden (statt die Teilnehmer und Teilnehmerinnen)

Geschlechtsneutrale Personenbezeichnungen

Beispiele:

  • Das Publikum war fasziniert.
  • Alle Anwesenden waren sich einig.
  • Das Volk stimmte mehrheitlich für die Vorlage.
  • weitere: Die Jugendlichen, das Personal, die Lernenden
    nach Funktion: Ärzteschaft, Präsidium, Führungscrew

Ohne Nennung von Personen

Beispiele:

  • Das Konzert wurde mit einer stehenden Ovation bedacht.
  • Der Artikel stiess hauptsächlich auf Ablehnung.
  • Auf die eigenwillige Rede folgte betretenes Schweigen.

Verwendung/Verzicht bestimmter Wortarten

  • ohne Possessivpronomen: das Diplom statt ihr Diplom resp. sein Diplom
  • adjektivistischer Gebrauch statt Genitiv: hausärztliche Vereinigung statt Vereinigung der Hausärztinnen und Hausärzte

Ausgewogene und alternative Formulierungen

Beispiele:

  • Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnengespräch statt Mitarbeitergespräch
  • Computerfachperson statt Computerexperte
  • Jungen und Mädchen bzw. Frauen und Männer

Ausnahmen

  • Feststehende Bezeichnungen für Organisationen wie Kantonale Ärztevereinigung, Anwaltskammer usw. müssen nicht angepasst werden, da ansonsten ihre Identität oder Erkennbarkeit leiden würde
  • Personenbezeichnungen ohne weibliches Pendant, für die eine Umformulierung oder eine Ersatzbezeichnung nicht sinnvoll erscheint, werden wie bisher verwendet (z. B. Gast, Prüfling etc.)