Textrezepte 90 – Grussformel
Während die Grussformel in Geschäftsbriefen ein selbstverständlicher Bestandteil ist, wird sie in E-Mails oft vernachlässigt, sprich abgekürzt, weggelassen oder schlicht vergessen. Ein Schreiben ohne Grussformel ist wie ein Telefongespräch ohne Verabschiedung.
Die moderne Korrespondenz lässt bei der Grussformel viel Freiheit zu. Das heisst: Man kann seine Persönlichkeit einbringen, Sympathien gewinnen, aber auch verspielen. Deshalb sollte man die Grussformel stets situations- und empfängergerecht auswählen.
Standardgrussformel früher (veraltet): Mit freundlichen Grüssen
Standardgrussformel heute: Freundliche Grüsse
Beispiele für alternative Grussformeln:
Allgemein
Schöne Grüsse = neutral, klassisch
Viele Grüsse = neutral, klassisch
Herzliche Grüsse = vertraut
Ganz herzlich = vertraut
Es grüsst Sie (Name) = neutral
Ortsbezogen
Viele Grüsse nach Bern = neutral
Viele Grüsse aus Zürich = neutral
Jahreszeiten/Wochentage
Viele Freitagsgrüsse = neutral
Sonnige Grüsse = vertraut
Sommerliche Grüsse = neutral
Bunte Frühlingsgrüsse = pfiffig
Aktualitätsbezogen
Feurige 1.-August-Grüsse = pfiffig
Krönende Grüsse zum Dreikönigstag = pfiffig
Besinnliche Weihnachtsgrüsse = neutral
Angebotsbezogen
Innovative Grüsse = enthusiastisch
Visionäre Grüsse = enthusiastisch
Vorfreudige Grüsse = enthusiastisch
Individuell (z. B. Kondolenzschreiben)
Mit stillem Gruss = neutral
In aufrichtiger Anteilnahme = empathisch
In Verbundenheit = empathisch
etc.